Hardcore-Booster-Vergleich: 11 feste Größen, die du kennen musst – und kaufen solltest

Was haben der Porsche 911, das Parfüm Chanel No. 5 und Coca-Cola in der 1-l-Flasche gemeinsam? Tja, sie sind Klassiker – Meilensteine in der Geschichte der jeweiligen Produktkategorie (Sportwagen, Damenparfüms, Soft-Drinks). Sie haben Fans in aller Welt, und obwohl sie schon vor Jahrzehnten auf den Markt kamen, sind sie immer noch eine klare Kaufempfehlung.

Solche Klassiker gibt’s auch in der Kategorie Hardcore-Trainingsbooster. Die bekanntesten 11 stellen wir dir hier vor (s. u.). Wenn du neu in der Gemeinschaft der Boosterjunkies bist und noch keinen Booster-Favoriten hast oder wenn dir dein bisheriger Leib-und-Magen-Booster inzwischen samt Portionierungslöffel schon aus den Ohren herauskommt, dann nutze diesen Hardcore-Booster-Vergleich der Klassiker zur Inspiration. Jeder dieser Klassiker ist nämlich eine gute Wahl. Eigentlich musst du sie alle mal probieren – und sei’s nur, um mitreden zu können …!

Originalversion vs. aktuelle Version

Eines jedoch vorweg: Nicht alle der hier vorgestellten Hardcore-Booster sind noch immer in der ursprünglichen Originalversion erhältlich. Wie es mit Klassikern, die über Dekaden hinweg am Leben erhalten werden, halt so ist – sie verändern sich. Ein Porsche 911 sieht heute auch anders aus (und fährt sich anders) als ein Modell aus der ersten Baureihe von 1963. Ob die heutige Version besser oder schlechter ist als die Originalversion, ist Ansichtssache. Zwar ist ein moderner Porsche 911 erheblich größer, komfortabler und stärker motorisiert als ein Ur-Porsche aus den Sechzigern, aber den unnachahmlichen Sound eines luftgekühlten Boxermotors hat er nicht mehr – und dass er keinen Schaltstock fürs Getriebe mehr hat, empfindet auch nicht jeder Sportwagenfahrer als Verbesserung. Aber wie dem auch sei: Ein Klassiker ist ein Klassiker. Das gilt für Sportwagen wie für Booster. Entscheide nach dem Lesen dieses Textes selbst, was von den evolutionären Weiterentwicklungen des jeweiligen Produkts zu halten ist.

#1: Der Erste – N.O. -Xplode von BSN

Will man die Sache chronologisch angehen, muss man hier zuerst N.O.-Xplode von BSN vorstellen – denn N.O.-Xplode war der erste Trainingsbooster mit stimulierender Wirkung. Er kam 2004 auf den Markt und revolutionierte praktisch über Nacht die Supplement-Szene. Zuvor hatte es zwar schon Booster gegeben, aber diese enthielten im Wesentlichen pumpfördernde Substanzen wie Arginin, kombiniert mit Zutaten wie Histidin, Beta Alanin und Amerikanischem Ginseng [1]. Sie waren also im Grunde reine Pump-Booster. Findige Athleten kamen allerdings schon bald auf den Trichter, dass man mehr aus einem Training herausholen kann, wenn man sich zum Pump-Booster noch ein paar Stimulanzien genehmigt.

Die amerikanische Supplement-Firma BSN erkannte Anfang der 2000er-Jahre die Marktlücke und brachte mit N.O.-Xplode eine neue Art von Booster auf den Markt. Diese neue Art setzte nicht nur Stickstoffmonoxid (chemisch: NO) im Organismus frei, sondern stimulierte auch das Zentrale Nervensystem. Letzterer Effekt sorgte bei den Konsumenten für eine höhere Herzfrequenz, für eine Erweiterung der Bronchien und für einen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Kein Wunder, dass N.O.-Xplode schnell als „Geheimrezept“ für eine Leistungssteigerung um mehr als 10 Prozent galt.

Wie die ursprüngliche N.O.-Xplode-Rezeptur aussah, lässt sich heute nicht mehr eruieren; es gilt aber als sicher, dass sie Ephedrin enthielt. Nach Inkrafttreten des „Ephedrin Ban“ am 21. April 2004 durch die amerikanische FDA [2] wurde N.O.-Xplode deshalb auch nicht mehr lange in der Originalversion verkauft.

Die erste Nachfolgeversion (N.O.-Xplode 2.0) enthielt konsequenterweise kein Ephedrin mehr, sie wurde in Europa aber dennoch verboten. (Grund war die pflanzliche Zutat „Kleines Immergrün“, die hier nicht verkehrsfähig ist.) 2012 erschien eine EU-Variante [3], die später durch die aktuelle Version N.O.-Xplode 3.0 ersetzt wurde. In der Version 3.0 enthält N.O.-Xplode allerdings keine psychoaktiven Substanzen mehr (außer Koffein). Wer einen echten Hardcore Booster kaufen will, sollte sich in unserer Klassiker-Liste also weiter unten orientieren. Wer aber einen wirklich guten Pre-Workout-Booster sucht, der mit 300 mg Koffein ordentlich „reinknallt“, ist mit dieser Klassiker-Neuauflage hervorragend bedient.

#2: Der Legendäre – Jack3d von USP Labs

Bill Haley landete 1955 mit „Rock around the Clock“ den ersten Rock’n’Roll-Welthit – aber ist Bill Haley deshalb heute als „King of Rock’n’Roll“ bekannt? Nein, „King“ ist natürlich seit eh und je Elvis Presley. Dessen Stern ging erst ein Jahr später auf, er überstrahlte aber alles, was vor ihm war. So war es auch mit dem Hardcore-Booster Jack3d: Obwohl er erst 2010 auf den Markt kam, avancierte er binnen kürzester Zeit zum bekanntesten Hardcore-Booster überhaupt. Das lag vor allem daran, dass er als erster Booster die Substanz 1,3 Dimethylamylamine (DMAA), auch bekannt als Methylhexanamin, enthielt [4]. DMAA ist, wie Boosterjunkies wissen, ein chemisch synthetisiertes Sympathomimetikum mit amphetaminähnlicher Wirkung. Es beeinflusst die Psyche noch stärker als Ephedrin. DMAA bewirkt eine deutliche Stimmungsaufhellung, die schon an Euphorie grenzt. (Mehr Infos über DMAA gibt’s hier: DMAA: Ein umfassender Guide)

Nachdem jedoch zwei US-Soldaten nach dem Konsum von Jack3d zu Tode gekommen waren, verhängte die FDA 2012 ein DMAA-Verbot für Nahrungsergänzungsmittel. Daraufhin wurde Jack3d umgehend vom Markt genommen. Dem „Nimbus“ des Boosters tat das indes keinen Abbruch. In den Folgejahren erschienen deshalb etliche neue Versionen, produziert sowohl von USP Labs als auch von anderen Herstellern. Die meisten Versionen hielten allerdings nicht, was der Name versprach.

Ab 2020 tauchten jedoch wieder Jack3d-Dosen in der ursprünglicher Aufmachung auf, die angeblich aus alten Originalbeständen von USP Labs stammten. (Da deren Haltbarkeit aber spätestens 2015 abgelaufen sein muss, handelte es sich in Wirklichkeit um Nachproduktionen.) Diese Dosen, die auch Jack3d-„Clones“ genannt werden, enthalten tatsächlich dieselben Zutaten wie die Originalversion. Daneben gibt es seit 2019 die Jack3d „New-Edition“, die außer Geranium Extract (= ein Synonym für DMAA) auch noch 2-Aminoisoheptane HCI enthält (= DMHA, eine Art „schwächeres“ DMAA).

Schließlich gibt es noch die Version Jack3d V2 Advanced. Diese enthält an psychoaktiven Substanzen aber lediglich Koffein (150 mg/Scoop) und ist insofern nicht mehr zu den Hardcore-Boostern zu zählen. Für Pre-Workout-Booster-Fans ist sie aber hochinteressant, denn aus jeder Dose lassen sich ganze 45 (!) Scoops entnehmen – oder 22 Doppel-Scoops, die dann zusammen 300 mg Koffein liefern.

#3: Der Gezähmte – Craze von Driven Sports

Kurz nachdem Jack3d die Boosterwelt aufgemischt hatte, erschien mit Craze von Driven Sports ein weiterer DMAA-haltiger Hardcore-Booster auf der Bildfläche. Bis heute weiß man nicht genau, wie viel DMAA in der Originalrezeptur enthalten war, denn auf der Packungsrückseite war nur eine „Kinesis Prorietary Blend“ ohne Mengenangaben aufgeführt. Interessanterweise betrug die gesamte empfohlene Portionsgröße nicht einmal 5 g (zum Vergleich: moderne Booster haben Portionsgrößen von 10–20 g), aber diese 5 g hatten es in sich: Craze wirkte geradezu brachial!

Nach dem DMAA-Verbot verschwand der Booster aber wieder vom Markt. Auf der FIBO 2015 stellte Driven Sports dann einen Nachfolger (Craze V2) vor, der mit zwei bis dahin unbekannten Inhaltsstoffen – Greater Galangal Extract und Little Clubmoss Extract – aufwartete. Die Wirkung von Craze V2 war aber nicht mit der Wirkung des ursprünglichen Craze vergleichbar.

Wiederum ein paar Jahre später kam die bis heute erhältliche Version Crz the O. G. heraus. Crz ist wieder ein echter Hardcore-Booster; er enthält allerdings kein DMAA (stattdessen PEA [= B-Phenylethylamine HCL] und Koffein). Von der Wirkung her ist Crz the O. G. in der Mitte zwischen dem originalen Craze und dem deutlich schwächeren Craze V2 angesiedelt. Wer einen Hardcorer ohne „problematische“ Inhaltsstoffe sucht, liegt mit diesem Klassiker-Nachfolger richtig.

#4: Der Meistgefälschte – Mesomorph von APS

Neben Jack3d und Craze gehört auch Mesomorph zur ersten Hardcore-Booster-Liga. APS brachte den Booster kurz vor dem DMAA-Verbot heraus und erhielt den Verkauf auch danach noch lange aufrecht – so wurde Mesomorph zum Liebling aller echten Boosterjunkies. Aus praktisch jedem Hardcore Booster Test der späten 2010er-Jahre ging Mesomorph als Sieger hervor.

Erst im Jahr 2018 stoppte APS endgültig den Verkauf, woraufhin die Preise für Restbestände in die Höhe schossen. Das rief eine Armada von Fälschern auf den Plan, die eigene Booster-Kreationen in Mesomorph-Dosen verkauften (s. APS Nutrition Mesomorph – Vergleich Fake vs. Original). Auch APS selbst brachte mehrere Folgeversionen auf den Markt, deren Qualität zum Teil akzeptabel war, zum Teil aber auch enttäuschte. Der Produktname „Mesomorph“ verlor dadurch erheblich an Reputation.

Mit der Version Mesomorph V4 hat APS aber wieder an die Erfolgsgeschichte seines Bestsellers angeknüpft: Mesomorph V4 enthält sowohl Geranium Extract als auch 2-Aminoisoheptane (also DMAA und DMHA). Leider ist die Dosierung aus dem Etikett aber nicht zu ersehen. Ob die Version 4 also wirklich wieder der Ursprungsversion entspricht, weiß kein Mensch (außer den Produktentwicklern von APS). Was wir aber wissen, ist dies: Mesomorph V4 „haut rein“!

#5: Der Uneinschätzbare – Cannibal Ferox von Chaos & Pain

Dass der Underground-Hersteller Chaos & Pain sich nicht allzu viel um gesetzliche Bestimmungen schert, gehört gewissermaßen zu seinem Geschäftskonzept: Er verkauft, was am Supplement-Markt gefragt ist – Punkt. Natürlich gehören dazu auch Hardcore-Booster, deshalb hat Chaos & Pain im Laufe der Zeit so einige Hardcorer herausgebracht. Der bekannteste davon ist Cannibal Ferox – ein Booster, der genauso heißt wie ein pornografischer Horrorfilm aus den 1980er-Jahren.

Der erste Cannibal Ferox enthielt DMAA und wurde nach dem Verbot dieses Inhaltsstoffs alsbald wieder vom Markt genommen. Als Nachfolger brachte Chaos & Pain den Booster Cannibal Ferox „Amped“ heraus. Dieser enthielt statt DMAA den sehr ähnlichen Wirkstoff DMBA. Nachdem auch DMBA verboten worden war, änderte Chaos & Pain nochmals die Rezeptur und nannte den Booster fortan Cannibal Ferox „Amped Apocalypse“. In dieser neuen Version sollte der Booster nur noch das Stimulans DMHA enthalten, das in Europa nicht verboten ist. (Es fällt allerdings unter die „Novel-Food“-Verordnung, d. h., es bedarf einer individuellen Zulassung.) Als die Niederländische Lebensmittelbehörde den Booster jedoch prüfte, stellte sich heraus, dass die Rezeptur exakt der Version „Amped“ entsprach – inklusive des verbotenen Inhaltsstoffs DMBA [5].

Man darf also davon ausgehen, dass JEDER Hardcore-Booster von Chaos & Pain DMAA in irgendeiner Form enthält – egal, was auf der Packung steht. Entsprechend gut wirken die Hardcore-Booster von Chaos & Pain.

#6: Der Variantenreiche – Crack von Dark Labs

Von einem Booster, der den Namen einer Methamphetamin-Droge hat, darf man wohl erwarten, dass er die Augen von Stim-Booster-Junkies zum Leuchten bringt. Und genau das tut Crack von Dark Labs. Zum Klassiker ist er aber nicht nur wegen seiner enorm guten Wirkung geworden, sondern vor allem auch deswegen, weil er in unzähligen Varianten zu haben war und ist. Und jede Variante ist ein Kracher.

Anders als bei den anderen hier vorgestellten Klassikern ist die ursprüngliche Version von 2017 nicht einmal die stärkste; diese Ehre gebührt eher der Variante Crack Undead King. Sämtliche Varianten sind aber „waschechte“ Hardcorer, denn sie enthalten neben Koffein starke Stimulanzien und Nootropika. Die Palette der interessanten Wirkstoffe reicht dabei von Agmatin über verschiedene DMAA-Derivate (DMAA, DMHA), Hordenin (ebenfalls ein Sympathomimetikum) und Eria Jarensis (ein Neuromodulator, der die Ausschüttung von Noradrenalin forciert) bis hin zu Alpha GPC.

Die „Hierarchie“ der Versionen sieht ungefähr so aus:

  1. Dark Labs Crack Primal Edition – die Originalversion (und zugleich die „mildeste“)
  2. Dark Labs Crack Gold Edition – eine härtere Version
  3. Dark Labs Crack Reloaded – eine noch härtere Version mit zusätzlichen Nootropika
  4. Dark Labs Crack Barbarian Edition – eine Version, die etwa auf dem Niveau von „Reloaded“ angesiedelt ist, aber eine etwas andere Zutatenliste hat
  5. Dark Labs Crack Undead King – die wohl härteste Version, geeignet nur für hartgesottene Stim-Fans

Damit bietet Dark Labs für jeden Hardcore-Fan etwas. Wer noch nie irgendeine Crack-Version probiert hat, hat ganz sicher etwas verpasst.

#7: Der Neueste – RE1GN von Olympus Labs

Der Hardcore-Booster RE1GN von Olympus Labs ist der „Youngster“ unter den Hardcore-Booster-Klassikern. Er ist der Nachfolger eines anderen berühmten Hardcore-Boosters von Olympus Labs, nämlich Conqu3er Amp3d. (Dieser ist leider vollständig vom Markt verschwunden.) Conqu3er Amp3d war im Jahr 2015 erschienen und enthielt so ziemlich alles, was Stim-Booster-Fans schätzen: DMBA, Hordenin, Synephrin HCl und Alpha-Yohimbin. Der Verkaufsstopp war ein schwerer Schlag für die Fangemeinschaft.

Als 2018 dann der Nachfolger RE1GN erschien, begegneten die Fans diesem zunächst mit Skepsis: Würde RE1GN die großen Conqu3er-Amp3d-Fußstapfen ausfüllen? Laut Etikett war in RE1GN kein DMBA enthalten (dieses war inzwischen ja auch verboten worden), dafür aber DMHA, Eria Jarensis und eine kryptische Zutat mit der Bezeichnung „St1m-X™“. Des Weiteren standen u. a. das Nootropikum Kanna sowie Koffein, Theacrin und (in der US-Version) Agmatin auf der Zutatenliste.

Wie sich herausstellte, war (bzw. ist) das eine sehr gute Mischung – RE1GN gilt heute als einer der ausgewogensten Hardcore-Booster überhaupt. Er erzeugt einen messerscharfen Fokus, hebt die Stimmung und macht wach und agil (aber nicht „überdreht“). Darüber hinaus sorgt er für einen hervorragenden Pump. Wenn du einen perfekt austarierten, zeitgemäß konzeptionierten Hardcore-Booster kaufen willst: nimm diesen!

#8: Der Wilde – Rage von Centurion Labz (DMAA-Version)

Man kann keine Liste von Hardcore-Booster-Klassikern erstellen, ohne Rage von Centurion Labz zu erwähnen – jenen Booster, der die Marke mit dem Spartaner-Helm im Logo erst so richtig populär gemacht hat.

Centurion Labz gibt es erst seit 2014, die Marke ist also noch relativ jung. Sie wurde von zwei Sportmedizinern, Dr. Nicholas Puccio und Dr. Joseph Kepko, gegründet, die selbst passionierte Bodybuilder waren. Schon mit ihrem ersten Flagship-Produkt, dem Hardcore-Booster God of War, gewannen sie die Herzen der Booster-Fangemeinde. Als sie 2017 dann Rage herausbrachten, löste das einen wahren Hype um die Marke Centurion Labz aus. Rage wurde den sportlichen Medizinern praktisch aus den Händen gerissen! Grund dafür war, dass der Booster trotz des von der FDA ausgesprochenen DMAA-Verbots den Wirkstoff DMAA enthielt. Um das Verbot zu umgehen, hatten Dr. Puccio und Dr. Kepko zwei Versionen des Boosters aufgelegt: eine gemäß US-Gesetzgebung legale Version und eine DMAAVersion. Letztere konnte offiziell nur in bestimmten Ländern geordert werden, war aber natürlich auf dem „Grauen Markt“ überall erhältlich.

Das Spiel mit den beiden Versionen konnte natürlich nicht ewig funktionieren, deshalb modifizierte Centurion Labz seinen Bestseller schließlich. Mit God of Rage, God of Rage Reloaded und Rage XXX erschienen in den Folgejahren etliche neue Rage-Versionen. Diese enthielten kein DMAA mehr, dafür aber andere Stimulanzien – allen voran DMHA und Theobromin – sowie diverse Nootropika.

Die aktuell beste Version ist wohl God of Rage. Die Rezeptur umfasst u. a. DMHA (bzw. Juglans Regia Extrakt), Eria Jarensis Extract, Hordenin HCL, Higenamin HCL und Huperzine A. Wer eine gut wirkende Mischung aus Stim-Booster und Brain-Booster sucht, liegt mit dieser Version richtig.

#9: Der Nootropische – Psychotic von Insane Labz (US-Version)

2017 erschien ein Hardcore-Booster auf der Bildfläche, der für viele Boosterjunkies bis heute als einer der besten Stim-Booster gilt: Psychotic. Kreiert hatte ihn Insane Labz, eine Tochterfirma des US-amerikanischen Unternehmens Lecheek Nutrition Inc. mit Sitz in Arizona. Die Dose trug einen signalroten Deckel, auf der ein Warnhinweis prangte: „WARNING: Psychotic is not your normal preworkout. Begin with1/2 scoop to access tolerance.“ Ungeachtet der Tatsache, dass das Aufkleben eines Warnhinweises später ein Running Gag von Insane Labz werden sollte (fast jeder neue Booster wurde damit verziert), war diese Warnung berechtigt: Psychotic war ein wirklicher Hammer. Wenn man den Booster anwendete, geriet man sofort in einen mentalen „Tunnel“, in dem man dann gute zwei Stunden blieb.

Das Etikett wies keinerlei pumpfördernde Substanzen aus, sondern nur eine „Psychotic Blend“. Diese umfasste Inhaltsstoffe wie DMAE (das ist KEIN DMAA-Derivat), Hordenin HCL, Yohimbin, Huperzine A und Koffein. Die genauen Grammzahlen waren nicht aufgelistet; eine Portion war mit knapp 4,5 g bemessen.

Im Laufe der Zeit hat Insane Labz die Rezeptur mehrfach verändert. Der originale Psychotic ist aber zum Glück immer noch erhältlich. Daneben gibt es die 2018 erschienene Version Psychotic GOLD mit ganz ähnlicher Rezeptur, in der mit L-Citrullin auch eine pumpfördernde Substanz enthalten ist. Später kamen noch Psychotic War Zombie mit Yohimbin HCL und Alpha-Yohimbin (aber ohne Hordenin und Huperzine A), Psychotic Saw mit viel Koffein und Theacrin plus DMAE und Yohimbin (aber ohne Citrullin) und Psychotic Clear (erstmals mit Agmatin und mit Alpha GPC) hinzu. Wer heute also einen Psychotic kaufen will, hat ähnlich wie beim Crack von Dark Labs die Qual der Wahl – er macht aber in jedem Fall ein gutes Geschäft!

#10: Der Puristische – Suizide von Blackline Supplements

Suizide von Blackline Supplements ist ganz sicher der bemerkenswerteste Booster in unserer Booster-Hall-of-Fame. Warum? Weil er lediglich 6 Zutaten enthielt und nur ein paar Sommer lang „tanzte“ – aber trotzdem bis heute bekannt ist. Er kam 2016 auf den Markt und trug das Label „Blackline Supplements“, das bis dato kein Mensch kannte. Auch heute noch ist die Marke Blackline Supplements ein Mysterium: Im Netz finden sich über sie so gut wie keine Informationen. Das Produktportfolio umfasst nur wenige Produkte, vor allem Hardcore-Booster, Fatburner und SARMs.

Aufmerksamkeit erregte der Suizide deshalb, weil seine überschaubare Rezeptur beinahe exakt der „Propietary Blend“ des ursprünglichen Jack3d von USP Labs glich (bis auf die im Suizide zusätzlich enthaltene Zutat SchisandraExtrakt). Tatsächlich war auch DMAA enthalten. Und der Suizide wirkte entsprechend! Praktisch über Nacht avancierte er deshalb speziell in Deutschland zum Lieblingsbooster der Hardcore-Fans. Über einige Jahre hinweg blieb er das auch. Nicht zu verwechseln ist Suizide übrigens mit dem Kapselprodukt Suizide Burn, das Blackline Supplements ein Jahr später herausbrachte. Suizide Bun war kein Booster, sondern ein Fatburrner (der ebenfalls DMAA enthielt).

Leider endete die Geschichte des Boosters Suizide dann im Nirgendwo. Er ist derzeit nicht mehr erhältlich; ob es einen Nachfolger geben wird, ist unklar.

#11: Der Undurchsichtige – Bombshell von URX Nutrition

Mit Bombshell von URX Nutrition, dem wohl undurchsichtigsten Hardcore-Booster, endet unsere KlassikerPräsentation. Bombshell erschien 2015 auf dem Supplement-Markt, und er schlug tatsächlich wie eine Bombe ein: DMAA, Synephrin, Koffein, Yohimbin, Agmatin, dazu noch Beta Alanin und etwas L-Arginin – das waren die Inhaltsstoffe. Noch Fragen? Die Booster-Fangemeinde war verzückt.

Als Konsequenz einer verschärften Kotrollpolitik der amerikanischen FDA verschwand Bombshell 2017 wieder vom Markt – nur, um 2018 mit unveränderter Rezeptur wieder im Online-Handel aufzutauchen. Seltsam aber: Obwohl die Verpackung dasselbe Layout einschließlich des URX-Logos hatte, dementierte der Hersteller URX, für die Neuproduktion verantwortlich zu sein. Bis heute ist nicht geklärt, von wem die Neuauflage stammte und was sie tatsächlich enthielt [6].

2019 bracht URX dann einen offiziellen Bombshell-Nachfolger heraus. Wieder die gleiche Dose, aber die Zutaten waren andere: DMAA war durch DMHA ersetzt worden, außerdem waren Theobromin und Theophyllin (eine Substanz, die die Bronchien erweitert) hinzugekommen. Synephrin und Yohimbin gehörten nach wie vor zur Rezeptur. Die DMHA-Version funktionierte zwar auch ganz gut, riss die Fans des originalen Bombshells aber nicht vom Hocker.

Was die derzeitige Verfügbarkeit des Bombshell-Boosters angeht, ist die Lage gelinde gesagt unklar. Einige UKShops bieten immer noch eine DMAA-Version an, jedoch sind diese Produkte Fakes. (Jedenfalls sind s keinesfalls Originale von URX.) Die DMHA-Version ist ebenfalls im Umlauf. Sie wird manchmal als „Octodrine-Version“ angeboten („Octodrine“ ist nur ein Synonym für DMHA) und manchmal als „original version“, was natürlich irreführend ist. Wegen der undurchsichtigen Lage geben wir für diesen Klassiker ausnahmsweise keine Kaufempfehlung ab.

  1. repone.de (2018): „Wie alles begann: die Geschichte der Pump-Booster“ (https://repone.de/nutrition/wie-alles-began-die-geschichte-der-pump-booster/)
  2. nytimes.com (2004): “Ephedra Won’t Go Away” (https://www.nytimes.com/2004/02/17/health/despite-fda-ban-ephedra-won-t-go-away.html)
  3. body-xtreme.de (2012): „BSN bringt NO-Xplode EU Version – nach Razzien gegen Anbieter“ (https://www.body-xtreme.de/bodybuilding-artikel/bsn-bringt-no-xplode-eu-version/4007.htm)
  4. blog.muscle-lab.de (2023): „Jack3d – die Geschichte des bekanntesten Boosters der Welt“ (https://blog.muscle-lab.de/jack3d-geschichte-um-den-bekanntesten-booster-der-welt)
  5. fitpedia.com (2017): „Cannibal Ferox: Schon wieder Skandal um Chaos & Pain!“ (https://fitpedia.com/news/cannibal-ferox-schon-wieder-skandal-um-chaos-pain/)
  6. gannikus.de (2018): „Achtung Fakes: Fälschungen von URX Bombshell im Umlauf!“ (https://www.gannikus.de/news/faelschungen-von-urxbombshell-im-umlauf/)
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